Flügel

Dysmelien e.V.

Ilse Martin

Ich wurde 1953 mit einer Dysmelie, genauer gesagt einer Peromelie (auch transversaler Gliedmaßendefekt genannt), des linken Unterarms geboren. Da es keinen (zahlenden) Verursacher für eine derartige Behinderung gibt, mußte ich schon früh lernen mein Leben selbst in die Hand zu nehmen. Schon im Alter von 16 Jahren brach ich das Gymnasium ab, heiratete einen amerikanischen Soldaten und wir wurden bald in die USA versetzt. Dort lernte ich sehr schnell die offene Art der Amerikaner behinderten Menschen gegenüber zu schätzen.

Porträt von Ilse Martin

Key West (Florida) und King City (Kalifornien) waren zwar schöne Orte, doch mein Heimweh war stärker als alles andere. Und so wurden wir wieder nach Deutschland versetzt. Kurz darauf ging mein Mann aber wieder zurück in die USA und ich blieb mit meinen beiden Töchtern hier in Maintal.
Von da an lag die Verantwortung für meine Kinder und mich in meiner (einen) Hand. Der Vater der Kinder zahlte keinen Unterhalt und man erzählte mir auf dem Arbeitsamt, mit meiner Behinderung und ohne Ausbildung sei ich unvermittelbar. Das Anfang der 80er, als es Jobs ohne Ende gab.
Aber es gibt auch bei uns weltoffene Menschen, die in mir nicht nur die Behinderte, sondern in erster Linie einen Menschen sahen. Der Allgemeinmediziner Dr. Pfältzer bot mir an, eine Ausbildung zur Arzthelferin bei ihm zu absolvieren.
Danach arbeitete ich bei diesem Arzt und er lehrte mich sehr viel über Alternativmedizin und Akupunktur. Nach einigen Jahren wechselte ich zur Kassenärztlichen Vereinigung Frankfurt und machte zeitgleich meine Ausbildung zur Heilpraktikerin an der Abendschule sowie ein Akupunkturpraktikum in Hangzhou in China.
Seit Oktober 1998 bin ich als Heilpraktikerin in meiner eigenen Naturheilpraxis in Hochstadt tätig. Die Akupunktur fasziniert mich schon seit über 30 Jahren und ist der Schwerpunkt in meiner Praxis, ich wende neben Gesprächstherapien aber auch andere Verfahren wie Homöopathie und Massagen an.
Darüber hinaus besuchte ich das Abendgymnasium für Berufstätige in Neu-Isenburg und erlangte im Juni 2004 meine Hochschulreife. Danach studierte ich Sonderpädagogik an der Goethe Universität in Frankfurt am Main und bekam im Februar 2010 mein Diplom als Heilpädagogin. 

Vorstand

Porträt von Ilse Martin
1. Vorsitzende
Ilse Martin
Porträt von Dorothee Fliedner
2. Vorsitzende
Dorothee Fliedner
Porträt von Diana Martin
Kassiererin
Diana Martin
Porträt von Peter Stärk
Revisor
Peter Stärk

Verein

Unsere Vereinsgründung war am 19. März 2008 in Maintal-Hochstadt.
Wir haben die VR-Nr. 31684 beim Registergericht Hanau
Diese Selbsthilfegruppe wurde gegründet mit der Absicht eines regelmäßigen Gedanken- und Erfahrungsaustauschs für Menschen jeden Alters mit angeborenen Fehlbildungen der Arme und Hände oder Amputationen.
Schwerpunkt der Tätigkeit dieser Selbsthilfegruppe ist die Vermittlung von Kontakten und von Informationen und soll als Anlaufstelle für Probleme und als Hilfestellung dienen. Es soll gezielt auf spezielle Fragen die Behinderung betreffend hingearbeitet werden. Sollten besondere Fragen zu klären sein, will ich gerne versuchen weiterzuhelfen. Der Zweck dieser Selbsthilfegruppe soll sein:

  • persönliche Erfahrungen und Gedanken auszutauschen und über alltägliche Hürden zu sprechen
  • Eltern, deren Kind mit fehlenden oder fehlgebildeten Gliedmaßen geboren wurde, von Anfang an Mut zu machen und zu unterstützen
  • Weitergabe von Informationen und Adressen z.B. Bezugsquellen für Hilfsmittel im Alltag (Einhänder-/Linkshänderartikel; Firmen die Fahrräder oder Autos umrüsten; etc.)
  • Gründung einer Börse für gut erhaltene, geänderte Kleidung, Hilfsmittel, Musikinstrumente, Fahrzeuge verschiedenster Art
  • Uns ist sehr an einem bewussten Umgang mit sich selbst und Anderen auf eine selbstsichere Art gelegen
  • Dies soll zunächst innerhalb der Gruppe gelebt werden, um hier im geschützten Raum die vielleicht fehlende Selbstverständlichkeit des Andersseins im individuellen Alltag zu leben